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Kroatien - 06.06.2025 - kleiner Rundkurs

  • Autorenbild: Bummelroute
    Bummelroute
  • 6. Juni
  • 3 Min. Lesezeit

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Manche Tage sind einfach zu viel von allem: zu heiß, zu geschichtsträchtig, zu viele Schmetterlinge auf der Windschutzscheibe – aber auch zu schön, um sie nicht festzuhalten. Heute war so ein Tag.


🛡️ Spomen-Park Pakovačka bitka – Geschichte am Straßenrand


Gleich am Vormittag stolperten wir fast zufällig über den Spomen-Park „Pakovačka bitka“, zwischen den kleinen Orten Pakovo Selo und Pokrovnik. Auf einem Feld: ein einzelner, rostender T-55-Panzer. Als stünde er immer noch bereit. Still, schwer, eindrucksvoll.


Der Ort erinnert an die Schlacht von Pakovo Selo, die am 20. September 1991 stattfand. Inmitten des Kroatienkriegs versuchten serbische Rebellen und die jugoslawische Armee, Šibenik einzukesseln – um Kroatien buchstäblich in zwei Teile zu spalten.

Doch kroatische Kräfte konnten den Angriff hier stoppen. Der zerstörte Panzer im Park war der erste abgeschossene T-55 in Dalmatien – und damit ein wichtiges Symbol für den Widerstand.


Der Park ist schlicht: ein Denkmal, ein paar Informationstafeln (leider teils verblasst), ein kleines Podest – und der Panzer. Keine Touristen, keine Kassenhäuschen. Nur Wind, Sonne und ein schwerer Schatten der Geschichte. Und auch ein Geocache ist hier noch zu finden.





💧 Nationalpark Krka – Roški slap & der Moment der Entscheidung


Danach wollten wir raus in die Natur. Nationalpark Krka, Zugang Roški slap – der etwas abgelegenere, ruhigere Teil des Parks, bekannt für kleinere Wasserfälle, Stege, Mühlen und Steintreppen, die sich durch die Karstlandschaft schlängeln.


Doch schon an der Kasse wurde klar:

💸 40 € pro Person. In der Hauptsaison (Juni bis August) ein echter Brocken.

Wir schauten uns an – und entschieden: Nein, das ist uns zu viel.

Natürlich: Wir zahlen gern für Naturschutz. Aber 80 € für zwei Personen für einen Spaziergang in der Natur, mit geschlossener Gastronomie und brütender Hitze? Nein danke.


💰 Preisliste Nationalpark Krka: Januar - März / November - Dezember: 7 Euro

April - Mai / Oktober: 20 Euro

Juni - September: 40 Euro


Zugang:

📍 Krka hat 5 Eingänge, die sich auf unterschiedliche Bereiche verteilen:


  1. Skradin – Beliebt, mit Bootstour zum Skradinski Buk

  2. Lozovac – Großer Parkplatz, Hauptzugang

  3. Roški slap – Ruhiger, landschaftlich schön, wenig Infrastruktur

  4. Krka-Kloster (Kistanje) – Historisch und ruhig

  5. Burnum / Puljane – Nähe zum römischen Amphitheater




🏛️ Burnum Amphitheater – Römer ohne Publikum


Ein paar Minuten später erreichten wir das antike Amphitheater von Burnum. Die römische Garnisonsstadt wurde einst unter Kaiser Claudius errichtet, im 1. Jahrhundert n. Chr. Das Amphitheater fasste rund 6.000 Zuschauer – ein erstaunliches Bauwerk für so abgelegenes Gelände.


Leider war das Gelände nur mit Eintritt begehbar. Und da wir in unseren vergangenen Reisen schon viele Amphitheater gesehen haben, tun wir uns diesen „kleinen Steinhaufen“ nicht an. Wir begnügten uns mit dem Blick von außen und dachten uns die Gladiatoren einfach dazu.



🧀 Festung Knin – Speck, Könige und ein steinerner Riese

Mit knurrendem Magen kamen wir zur Festung Knin – der größten und vielleicht beeindruckendsten Festung Kroatiens.

Sie thront auf dem Berg Spas, 470 Meter lang, 110 Meter breit – ein wuchtiges Bollwerk aus Stein, das Kroatiens Geschichte wie ein offenes Geschichtsbuch erzählt.


🕰️ Geschichte kompakt:

  • Erstmals erwähnt im 9. Jahrhundert, Blütezeit im 11. Jahrhundert als Sitz des kroatischen Königs Dmitar Zvonimir

  • Später erobert von den Osmanen (1522)

  • Rückerobert von den Venezianern (1688)

  • Später Teil der Habsburger Monarchie

  • Im 20. Jahrhundert spielte die Festung eine Schlüsselrolle im Unabhängigkeitskrieg Kroatiens


Heute beherbergt sie ein kleines, aber informatives Museum, in dem neben archäologischen Fundstücken auch die neuere Geschichte thematisiert wird.


🍽️ Mittagspause mit Aussicht:


Wir setzten uns ins Restaurant auf der Festung und bestellten eine kalte Platte für zwei:

  • Hausgemachtes Knoblauchbrot

  • Lokale Käsesorten

  • Schinken und Speck

  • Heimische Oliven


Für 18,50 € bekamen wir ein einfaches, aber herrlich frisches Essen – genau richtig bei 30,5 °C.

Festung besichtigen? Nicht mit vollem Bauch. 🙈




🦋 Schmetterlinge & Kontraste


Die Strecke führte durch eine Welt der Gegensätze:


  • Verfallene Ruinen mit eingeschlagenen Fenstern

  • Daneben gepflegte Villen mit Olivenhainen und Lavendel im Vorgarten

  • Straßen leer, Dörfer verschlafen – aber was ist hier wohl im August los?


Und dann: die Schmetterlinge.

Wir haben gefühlt Hunderttausende davon erwischt. Trotz aller Vorsicht – sie flogen uns einfach frontal ins Auto.

Wir sind Schlangen und Eidechsen ausgewichen, aber gegen flatternde Flateris waren wir machtlos. Es tut uns leid. 😢



🏕️ Zurück auf dem Campingplatz


Jetzt heißt es: Pause. Meer. Füße hoch.

Morgen wird nicht gefahren, nicht gewandert – sondern einfach nur gefaulenzt. Vielleicht ein Sprung ins Wasser, vielleicht ein Nickerchen im Schatten. Mal sehen.


Impressionen aus der Rundfahrt:




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